Pfadfinderführer

Pfadfindertum in Deutschland: Eine Zeitleiste

1901: In Deutschland entsteht eine kleine Jugendbewegung, Wandervogel. Im Mittelpunkt dieser Jugendbewegung standen Wanderungen und Ausflüge in die Natur. Dies war die früheste Form der jugendgeführten Jugendbewegung in Deutschland. Diese Jugendbewegung organisierte häufige Wanderungen, um die deutsche Landschaft zu erkunden, sich von der strengen elterlichen Kontrolle zu befreien und Freundschaft und Gemeinschaft zu erleben. Die Bewegung protestierte auch entschieden gegen die Industrialisierung und war den folgenden Pfadfindergruppen in Bezug auf Uniformen, Ränge und das System der Ansprache von Kameraden sehr ähnlich. Anfangs waren diese Jugendbewegungen nur für Jungen, was sich nach 1907 änderte, als auch Mädchen in die Bewegung aufgenommen wurden.

1909: Robert Baden Powell, ein britischer Militärgeneral, schrieb 1908 „Scouting for Boys“. Ein Jahr später, 1909, wurde das Buch von einem Armeearzt, Dr. Alexander Lion, ins Deutsche übersetzt. Das Buch enthält detaillierte Anweisungen zum Training in Intelligenz, Training, Camping usw., die Sommercamps und Jugendbewegungen in ganz Europa inspirieren. Endlich holt der Jugendbewegungswahn auch Deutschland ein. Die ersten Pfadfindergruppen hießen Pladfinder (ein Begriff, der von Dr. Alexander Lion geprägt wurde und Pfadfinder bedeutet), und sie entstanden in den 1910er Jahren.

1922: Gustav Lenk, ein junger Nazi-Anhänger, gründet den Bund der Jugend der Nationalsozialistischen Partei (NSDAP), die frühere Version der Hitlerjugend. Diese Jugendorganisation war unterteilt in Jugendmannschaften, die aus Jungen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren bestanden, und Jungsturm Adolf Hitler, der aus Jungen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren bestand. Als Hitler nach dem gescheiterten Versuch, die deutsche Regierung zu stürzen, zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, wurden alle NS-Organisationen für illegal erklärt. Die Jugend der Nationalsozialistischen Partei setzte ihre Operationen jedoch verdeckt fort.

Pfadfindergruppen

1925: Nach den mehrfach gescheiterten Versuchen von Gustav Lenk, die NSDAP wiederzubeleben, erhält der Jugendaktivist Kurt Gruber den Auftrag, die Jugendorganisation der NSDAP wiederzubeleben. Kurt Gruber gelang das Unterfangen, und der Name Hitlerjugend tauchte erstmals auf. 1926, während der Feierlichkeiten zum Reichsparteitag, gründete Adolf Hitler offiziell den Jugendflügel, und Kurt Gruber wurde offiziell zum Führer der Hitlerjugend ernannt.

1930-1934: Zu dieser Zeit florierten die Jugendbewegungen und Pfadfindergruppen in Deutschland. In ganz Deutschland begannen verschiedene Vereinigungen zu sprießen, die alle aufgrund von Religion, Alter und Geschlecht völlig unterschiedlich waren. Katholische, jüdische und protestantische Gruppen gründeten alle verschiedene Vereine und Pfadfindergruppen. In den 1930er Jahren war die Hitlerjugend noch eine der vielen Jugendgruppen in Deutschland und stand in Konkurrenz zu anderen Jugendbewegungen. 1933 stürzte das NS-Regime die deutsche Regierung und übernahm die Macht. In dieser Zeit entstanden die ersten Konzentrationslager, die später zum Völkermord und zur systematischen Vernichtung der Juden dienten.

1935: Die Jugendbewegungen und Pfadfindergruppen aller politischen Parteien wurden abgeschafft und aufgelöst. Die katholischen Pfadfindergruppen und Jugendorganisationen waren bis Ende der 1930er Jahre unabhängig, wurden aber später ebenfalls aufgelöst und aufgelöst. Alle Mitglieder der aufgelösten Jugendgruppen wurden gezwungen, der Hitlerjugend beizutreten, wo die Jungen im Umgang mit Waffen und militärischen Übungen ausgebildet wurden. Die Mädchen hingegen wurden in Kochen, Nähen und Krankenpflege ausgebildet, um sich auf die zukünftige Mutterschaft vorzubereiten. Jegliche akademische Bildung trat unter der Herrschaft des NS-Regimes in den Hintergrund.

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